The third exhibition presented the works of photographer Ludwig van Borkum dealing with the theme "German Langeweile".
Description only in german: "Ludwig van Borkum heißt eigentlich Philipp Merz und München ist eigentlich eine attraktive und lebenswerte Stadt. Bisweilen holt die Wirklichkeit aber das in die Jahre gekommene Klischee – verortet irgendwo zwischen Schickeria und Mia san mia – ein. Van Borkum dokumentiert diese Wirklichkeit und übersetzt sie gleichzeitig in seine Bildsprache. Er streift durch Nicht-Orte und das Münchner Nachtleben, trifft auf Respekt-Rentner, verlorene Seelen, Pendler oder Kassiererinnen. In den Bierkneipen und Bars, den Seitenstraßen, Supermärkten, Hinterhöfen oder an den Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs herrscht ein Mangel an sozialen Beziehungsformen vor.
Beinahe geräuschlos geistern diese zerrissenen Ichs, wie die Nebendarsteller eines Blockbusters, auf der Suche nach Anerkennung durch den Alltag der Großstadt. Ihre Langeweile darf aber nicht mit Müdigkeit oder gar Verdruss verwechselt werden. Alles und jeder ist hier an seinem Platz; aufgeräumt und durchaus selbstsicher präsentiert sich diese Langeweile. Zu später Stunde und in der Anonymität der Masse und der Mode, ist an Widerstand nicht mehr zu denken.Die Prestigeskala der Langeweile reicht indes von der Bereitschaft zur aktiven Selbstaufgabe bis zur Aufhebung des Eigensinns im lauten und bunten Treiben der Identitätsagenturen. Die Zukunft gehört der Stadt und München ist nicht New York. Der Mensch bleibt antiquiert und kommt als Exponat ins Museum: Ausstellung anstatt Individuation. Dennoch scheinen sich die abgebildeten Personen und Gegenstände eine Art melancholische Rest-Würde bewahrt zu haben. Ihr werdet gesehen, van Borkum sieht Euch!"